Schweden, Westschären, Mai 2024

Die Pfingstferien Ende Mai haben wir für einen einmaligen Törn mit unserem 20er „Frau Hansen“ in den schwedischen Westschären genutzt. Zu dritt (Meo, Jan und Nico) sind wir mit der Fähre von Kiel nach Göteborg gefahren.

 

Frau Hansen auf dem Trailer ist erst seit dem letzten Wochenende fertig lackiert. Seitdem lag sie in einem improvisierten „Planschbecken“ neben unserem Winterlager, damit die Plankennähte dichtquellen. Eine Woche ist nicht viel Zeit, deswegen ist das Schiff außerdem von vorne bis hinten mit nassen Packdecken ausgelegt. 

 

Unser Startpunkt, die große Marina „Björlanda kile“ liegt nur wenige Kilometer nördlich von Göteborg. Am Wochenende ist hier kein Kran verfügbar, das war uns nach unseren vorbereitenden Recherchen schon fast klar. Da wir nicht bis Montag warten wollen, schmeißen wir die nassen Decken aus dem Boot und schieben Frau Hansen über die Sliprampe ins Wasser. Normalerweise ist die Rampe mit einer Schranke und einem Bezahlautomaten gesichert, allerdings beginnt die Saison hier erst am 01.06.. Heute ist der 18. Mai und die Schranke ist offen. 

 

Dass für die Schweden die Saison erst im Juni beginnt, merkt man auch beim Segeln im Schärenrevier. Es sind relativ wenige andere Boote unterwegs und an allen Schärenliegeplätzen ist weit und breit keine andere Menschenseele zu sehen. Unseren ersten Liegeplatz finden wir auf einer kleinen Schäre etwa 5 Meilen nordwestlich von Bjölanda kile. 

 

Nachts fällt mir ein, dass wir den Haufen mit den nassen Decken mitten auf dem Parkplatz der Marina vergessen haben. Also geht es am nächsten Tag noch einmal zurück in die Marina und wir stapeln die Decken ordentlich auf unserem Trailer.

 

Mit dem Wetter haben wir ausgesprochenes Glück – fast die ganze Woche Sonne und jeden Tag mäßiger bis frischer Wind – herrlich!

 

In den nächsten Tagen segeln wir nordwärts durchs Schärenrevier. Vorbei geht es an der Festung Marstrand, an Mollösund, und an Hälleviksstrand. Kurz vor Ellös, wo die legendären Hallberg Rassy Yachten gebaut werden, erreichen wir den nördlichsten Punkt unserer Reise. 

 

Zwischendurch versuchen wir unser Anglerglück, aber außer einem Mini-Dorsch interessiert sich kein Fisch für unseren Köder. Zum Glück gibt es in Mollösund jedoch einen Supermarkt direkt am Hafen, so dass wir wenigstens einen Fisch aus der Tiefkühltruhe angeln können. Von dort geht es noch ein paar Meilen weiter und wieder finden wir einen wunderbar geschützten Liegeplatz an einer Schäre.

 

Als wir nach 6 Tagen wieder in Björlanda kile ankommen, verbringen wir die allererste Nacht im Hafen. Den Samstagvormittag nutzen wir, um Frau Hansen wieder aufzuslippen, den Mast zu legen und alles festzuzurren bevor wir entspannt nach Göteborg fahren. 

 

Als Nachmittags die Fähre Richtung Kiel ablegt, zieht eine Regenfront auf. Das bunte Treiben auf dem Sonnendeck der Fähre wird jäh unterbrochen, als es plötzlich beginnt wie aus Kübeln zu schütten. Von der sicheren Fähre aus können wir sehen, wie sich auf dem Wasser an mehreren Stellen Wirbel bilden, in denen das Wasser von der Oberfläche hochgepeitscht wird. Offensichtlich hatten wir wirklich großes Wetterglück!